Ein Weg zur Genesung kann die Vorstellung bei einem Psychiater und/oder eine Psychotherapie sein. Wir werden im Folgenden auf Fragen rund um das Thema Behandlung psychischer Erkrankungen eingehen, Tipps geben und Dir zeigen, wie Du eine Therapie starten kannst.
Insbesondere im Sportsetting erleben wir häufig Sportler, die sich aus Angst vor Stigmen oder sehr hohen Leistungsansprüchen („Als Sportler hat man keine Schwächen!“) sehr schwer damit tun, sich Hilfe zu holen. Die eigenen Grenzen wahrzunehmen und sich in einer schwierigen Lebensphase Unterstützung zu suchen, ist auf verschiedenen Ebenen für die meisten Menschen kein leichter, aber für viele ein sehr wichtiger Schritt. Es bedarf dabei einiges an Problembewusstsein, Überwindung, Akzeptanz, Mut und vor allem Vertrauen. Wir möchten Dich aus unserer Erfahrung heraus unterstützen, diesen Schritt zu gehen.
Häufig kann es entlastend sein zu sehen, dass es auch andere Menschen gibt, denen es in schwierigen Lebenslagen ähnlich geht oder mal gegangen ist und dass es auch wieder bessere Zeiten geben kann. Um Dich zu unterstützen, Dir zu zeigen, dass Du nicht allein bist und dass Unterstützung helfen kann, haben einige Sportler über schwierige Phasen und ihren Umgang damit gesprochen – lies Dir gerne ihre Storys durch.
Als ersten Schritt kann es helfen, sich Freunden, Eltern, dem Partner oder anderen Vertrauenspersonen zu öffnen. Vielen hilft es, mit ihren Beschwerden nicht alleine zu sein. Auch Hausärzte sind mit psychischen Erkrankungen vertraut. Du kannst diesen also auch Deine psychischen Beschwerden anvertrauen, oder Dich direkt an einen Psychiater wenden. Da für eine Psychotherapie in der Regel keine ärztliche Überweisung erforderlich ist, kannst Du Dich auch bei einem Psychotherapeuten vorstellen.
Psychotherapeuten benötigen für die Behandlung medizinische Informationen über die Patienten, auch um sicher zu gehen, dass mögliche organische Ursachen abgeklärt wurden. Dies wird in einem sogenannten Konsiliarbericht festgehalten, daher musst Du innerhalb der ersten Sitzungen zusätzlich einen Arzt aufsuchen.
Oft weiß man selbst gar nicht, wie die eigenen psychischen Beschwerden einzuschätzen sind: Ist das noch „normal“ wie ich mich fühle? Was kann ich selbst tun, damit es mir psychisch wieder besser geht? Brauche ich eine Behandlung? Falls ja; welche Behandlung ist geeignet?
Die sicherste und beste Methode, um eine Antwort auf diese Fragen zu bekommen, ist sich direkt an einen Profi auf diesem Gebiet zu wenden. Du kannst zunächst Deinen Hausarzt aufsuchen und dich mit ihm für eine Vorstellung bei einem Psychiater bzw. Psychotherapeuten entscheiden, oder diese direkt aufsuchen.
In einer psychiatrischen bzw. psychotherapeutischen Sprechstunde kannst Du Dich kurzfristig untersuchen und beraten lassen. Man fragt Dich zum Beispiel, wie Deine Beschwerden aussehen, wie sich diese im Alltag bemerkbar machen, wie lange sie schon bestehen, wie häufig diese bestimmten Erscheinungen auftreten, oder was Du bisher unternommen hast, um wieder besser zurechtzukommen. Ein Arzt wird Dich eventuell auch körperlich untersuchen und zum Beispiel eine Laborkontrolle oder ein EKG veranlassen. In der Psychotherapie werden häufig auch Fragebögen und psychologische Testverfahren eingesetzt. Nur mit solch einer ausführlichen, professionellen Diagnostik bekommst Du eine fundierte Einschätzung, die Dir dabei hilft, Deine mentale Verfassung valide einzuordnen.
Als Erwachsener hast Du Anspruch auf bis zu sechs psychotherapeutische Sprechstunden. Kinder und Jugendliche können bis zu zehn solcher Sprechstunden wahrnehmen.
Der Psychiater/Psychotherapeut klärt also in den Sprechstunden, ob der Verdacht einer krankheitswertigen psychischen Störung mit Leidensdruck vorliegt, ob Behandlungsbedarf besteht und macht bei Bedarf einen Therapievorschlag. Dies können Medikamente, die Empfehlung einer Psychotherapie oder eine Kombinationsbehandlung aus beidem sein. Eine körperliche Ursache der Beschwerden sollte ärztlich ausgeschlossen werden.
Die Wartezeiten für einen Termin bei einem Psychiater sind regional sehr unterschiedlich. Hierfür kannst Du die Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigung in Anspruch nehmen. Die Terminservicestellen sind dazu verpflichtet, Dir innerhalb von vier Wochen Termine für ein Erstgespräch in einer psychotherapeutischen Sprechstunde zu vermitteln. Außerdem helfen sie Dir dabei, die aus der Abklärung zeitnah erforderlichen Behandlungstermine zu organisieren. Im Notfall kannst Du Dich jederzeit auch an den Dienstarzt der für Dich zuständigen Psychiatrischen Klinik wenden.
Die Wartezeiten auf Therapieplätze sind leider oft sehr lang. Allerdings kannst Du relativ schnell einen Termin für psychotherapeutische Sprechstunden bei einem niedergelassenen Psychotherapeuten bekommen, die von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt werden. Auch hierfür kannst Du die Hilfe der Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigung in Anspruch nehmen.
Aber nicht nur über die Terminservicestellen werden Therapeuten vermittelt. Dein Hausarzt oder Deine Krankenkasse werden eventuell ebenfalls eine Liste mit Adressen haben, über die Du Kontakt aufnehmen kannst. Auch online findest du viele Praxen; z.B. auf
• www.jameda.de
• www.therapie.de/psyche/info
• www.therapieplatz-finden.de
Welche Art der Psychotherapie für Dich am besten geeignet wäre, lässt sich pauschal nicht sagen. Und das musst Du auch nicht alleine entscheiden. Entweder hilft Dir Dein Hausarzt bzw. Psychiater, oder Du kannst Dich von einem Therapeuten in den ersten unverbindlichen Sprechstunden beraten lassen. Außerdem sind die Grenzen zwischen den verschiedenen Therapiemethoden nicht wirklich starr; die meisten Therapeuten kombinieren Techniken aus den unterschiedlichsten Therapieschulen.
Forschungen haben außerdem gezeigt, dass das Therapieverfahren gar nicht so wichtig ist. Viel bedeutender für den Therapieerfolg ist die therapeutische Beziehung zwischen Patienten und Therapeuten. Stress Dich also nicht zu sehr mit der Wahl, sondern entscheide nach deinem Gefühl und schaue, mit welchem Therapeuten die Chemie für Dich stimmt.
Zur Behandlung psychischer Erkrankungen können auch Medikamente zum Einsatz kommen, die Stoffwechselvorgänge im Gehirn beeinflussen; diese nennt man Psychopharmaka. Insbesondere bei schweren oder chronischen psychischen Erkrankungen sind sie ein wichtiger Bestandteil der Behandlung. Aber auch für Menschen, die keine Psychotherapie wünschen, können sie eine Alternative sein. Psychopharmaka greifen in den Stoffwechsel des Gehirns ein, der bei psychischen Erkrankungen verändert sein kann. Ein Mangel oder Ungleichgewicht der verschiedenen Botenstoffe (zum Beispiel Serotonin und Noradrenalin) im Gehirn spielt eine zentrale Rolle, den man mit Medikamenten wieder ausgleichen möchte. Medikamente haben Nebenwirkungen und Wechselwirkung mit anderen Stoffen, weshalb sie ärztlich verordnet und die Einnahme überwacht werden muss. Es ist übrigens auch mit Psychopharmaka möglich Leistungssport zu treiben, jedoch sollte dies bei der Auswahl des Medikaments berücksichtigt werden.
Sehr oft werden in der Behandlung von psychischen Erkrankungen medikamentöse und psychotherapeutische Therapieansätze kombiniert.
Psychotherapie gehört zu den Regelleistungen der gesetzlichen Krankenversicherung und die Kosten werden bei entsprechender Notwendigkeit in der Regel vollständig übernommen. Wenn Du bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichert bist, dann suche nach einem Psychotherapeuten, der über eine Kassenzulassung verfügt. Alle hier beschriebenen Therapiemethoden sind Richtlinienverfahren, die von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden:
Therapiemethoden sind Richtlinienverfahren
Einige gesetzliche Krankenkassen rechnen zudem im Rahmen der integrierten Versorgung nach § 140 SGB V mit kooperierenden Privatpraxen ab oder unterstützen auch eine Behandlung bei einer Privatpraxis im Kostenerstattungsverfahren. Es lohnt sich daher auch immer mal direkt mit seiner Krankenkasse in Kontakt zu treten und sich bezüglich der individuellen Möglichkeiten beraten zu lassen.
Die Regelungen bei Privatversicherungen sind nicht ganz einheitlich. Du kannst Dich entweder direkt an Deine Versicherung wenden und nach den Konditionen fragen, oder in Deiner Versicherungspolice nachschlagen. Abhängig vom individuellen Versicherungsvertrag übernehmen manche private Versicherungen und die Beihilfe die Kosten nur teilweise, in diesen Fällen ist eine private Zuzahlung erforderlich.
Als Sportler der Bundeswehr oder Bundespolizei werden die Kosten einer Psychotherapie von der Freien Heilfürsorge vollständig übernommen. Für ein Erstgespräch ist eine Überweisung vom dienstlichen Arzt notwendig. Dafür kannst Du Dich an Deinen Truppenarzt bzw. an den polizeiärztlichen Dienst wenden. Wenn eine psychotherapeutische Behandlung in Frage kommt, werden Dir diese einen Sanitätsvordruck „Kostenübernahmeerklärung (San/Bw/02189)“ ausstellen. Mit diesem Dokument kannst Du die ersten probatorischen Sitzungen beginnen.
Zudem gibt es natürlich auch die Möglichkeit, die Kosten der psychotherapeutischen Sitzungen als Selbstzahler privat zu tragen. Der Vorteil kann darin bestehen, dass man freie Arzt- und Psychotherapeutenwahl hat und die Therapie nicht aktenkundig wird. Die Kosten für die 50-minütigen psychotherapeutischen Sitzungen berechnen sich nach der Gebührenordnung für Ärzte und Psychotherapeuten und betragen zwischen 100,- € und 153,- €. Meist stehen die Kosten für Selbstzahler direkt auf den Webseiten der Kollegen. Falls nicht, macht es auf jeden Fall Sinn, aktiv danach zu fragen.
Du springst bei einer Therapie nicht gleich ins kalte Wasser. Bevor eine Psychotherapie beginnt, finden zwei bis vier Probesitzungen statt. Neben dem Beziehungsaufbau findet in diesen sogenannten probatorischen Sitzungen meist Diagnostik, biografische Anamnese sowie eine Problem- und Ziel-Analyse statt. Du lernst den Therapeuten kennen, kannst persönliche und pragmatische Fragen zur Behandlung stellen und man schaut zusammen, ob die Chemie stimmt, um eine vertrauensvolle Therapiebeziehung aufbauen zu können.
Oft kann es sinnvoll sein, bei mehreren Praxen anzurufen und sich nach einem Termin für ein Erstgespräch zu erkundigen. Denn so erhöhst Du Deine Chance, möglichst schnell einen Therapieplatz zu erhalten. Es ist durchaus üblich und auch zu empfehlen, sich auf mehrere Wartelisten setzen zu lassen.
Solltest Du für Dich oder zusammen mit dem Therapeuten feststellen, dass die Chemie nicht stimmt oder die vorgeschlagene Behandlung nicht zu Deinen seelischen Bedürfnissen passt, lass Dich davon nicht entmutigen. Die Terminservicestelle muss dir zeitnah einen neuen Termin bei einem anderen Therapeuten vermitteln.
Noch ausführlichere Informationen über die Wege zur Psychotherapie findest Du z.B. in folgender Zusammenstellung der Bundespsychotherapeutenkammer.
Psychische Erkrankungen können nicht nur ambulant in einer Praxis behandelt werden. Unter bestimmten Umständen kann es sinnvoll sein, sich in einer Psychiatrischen oder Psychosomatischen Klinik behandeln zu lassen. Die Behandlung kann hierbei stationär oder teilstationär erfolgen.
Stationär bedeutet, dass man für eine bestimmte Zeit in der Therapieeinrichtung wohnt und dadurch ein intensives Unterstützungsangebot wahrnehmen kann. Im stationären Setting werden verschiedenste Therapie- und Unterstützungsangebote kombiniert: Einzelgespräche, Gruppentherapie, Psychopharmakotherapie, Ergotherapie, Bewegungstherapie, Informationsgruppe, Musiktherapie, Kunsttherapie und bei Bedarf Beratung durch den Sozialdienst. Eine Psychiatrische oder Psychosomatische Klinik bietet also eine umfassendere und intensivere Behandlung an, als dies in einer Praxis möglich ist. Zusätzlich wird der Austausch mit den Mitpatienten als sehr hilfreich erlebt. Ein weiterer Vorteil einer stationären Behandlung liegt vor allem darin, dass man in psychischen Krisen durch das umfassendere Betreuungsangebot sehr schnell Hilfe und in kurzer Zeit eine intensivere Betreuung erfährt.
Gründe, die für eine stationäre Behandlung sprechen, können schwer oder chronifiziert ausgeprägte Symptome, eine unzureichende Besserung unter ambulanter Therapie oder ein stark belastendes Umfeld sein. Genauso kann es aber z.B. auch der Fall sein, dass der Wunsch nach einer intensivierten Behandlung besteht, weil z.B. in Schulferien oder einer Wettkampfpause ein Zeitfenster in dem sonst engen Terminplan eingebaut werden kann, in dem man sich mit mehr Ruhe bestimmten belastenden Themen widmen kann.
Auch eine teilstationäre Behandlung kann dazu beitragen eine Tagesstruktur wieder zu etablieren und den multimodalen Therapieansatz sowie die Gruppeneffekte zu nutzen. Teilstationär bedeutet tagesklinisch, d.h. Du verbringst die Nächte und Wochenenden zu Hause. Ein weiterer Vorteil kann zudem der leichtere Transfer von Gelerntem in den Alltag sein. Voraussetzung ist allerdings eine Tagesklinik in Wohnortnähe.
Für eine (teil)stationäre Behandlung ist eine ärztliche Einweisung notwendig. Im Notfall kann diese auch über den Dienstarzt einer Psychiatrischen Klinik erfolgen. Die Kosten hierfür werden in der Regel von der Krankenkasse übernommen. Sollte es sich um Privatkliniken handeln, muss die Kostenübernahme allerdings vorab geklärt und ggf. zugezahlt werden.
Eine wichtige Unterstützung für Betroffene und Angehörige können auch Selbsthilfeangebote darstellen, die in den vergangenen 10 bis 20 Jahren in Deutschland stark zugenommen haben. Eine wesentliche Aufgabe liegt in der gegenseitigen Unterstützung und im Erfahrungsaustausch von psychisch Erkrankten und/oder Angehörigen. Unter folgendem Link des Projektes psychenet findest Du eine gute Übersicht über bundesweite Selbsthilfeangebote:
Selbsthilfeangebote
Hervorzuheben ist z.B. die Initiative NAKOS, eine bundesweite Aufklärungs-, Service- und Netzwerkeinrichtung im Feld der Selbsthilfe. Auf der Webseite von NAKOS findest Du auch eine bundesweite Suchfunktion zu Selbsthilfegruppen.
Im Gesundheitsbereich ist das Angebot an Apps für Smartphones, Tablets und Wearables in den letzten Jahren rasant angestiegen. Apps tracken unsere Fitness, analysieren physiologische Daten und geben Gesundheitstipps.
Es existieren zahlreiche Apps, die einem zu besserem Schlaf, weniger Stress und einem insgesamt ausgeglichenen Lifestyle verhelfen sollen. Solche Apps sollen vor allem das allgemeine Wohlbefinden fördern.
Darüber hinaus gibt es allerdings auch Anwendungen, die über ein präventives Angebot hinaus gehen. Diese werden auch digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) genannt. Teilweise werden sie auch als „Apps auf Rezept“ bezeichnet.
Was sind digitale Gesundheitsanwendungen?
Digitale Gesundheitsanwendungen sind digitale Medizinprodukte, die Patienten bei der Erkennung und Behandlung von Krankheiten unterstützen. Sie können auf dem Weg zu einer selbstbestimmten gesundheitsförderlichen Lebensführung helfen. Sie werden auch als Apps auf Rezept bezeichnet, weil sie sowohl von Ärzten als auch von ärztlichen und psychologischen Psychotherapeuten verschrieben werden können. Die Kosten werden hierbei von den Krankenkassen übernommen.
Dabei unterscheiden sie sich in einigen Punkten von herkömmlichen Gesundheits-Apps. Das Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat einen DiGA-Leitfaden erstellt, in dem Regelungen und Voraussetzungen aufgelistet sind, die digitale Gesundheitsanwendungen von herkömmlichen Gesundheits-Apps abgrenzen. Darin heißt es, dass der Fokus der DiGA die „Erkennung, Überwachung, Behandlung oder Linderung von Krankheiten“ sein soll. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass Gesundheits-Apps wie bspw. Fitness- oder Meditationsapps keine DiGA sind und folglich nicht von Ärzten verschrieben werden können, da sie zwar einen präventiven Charakter haben, nicht aber bei der Erkennung und Behandlung von Krankheiten unterstützen. Außerdem werden DiGA nicht kommerziell beworben.
Das BfArM nimmt nur Apps in ihr DiGA-Verzeichnis auf, die dem DiGA-Leitfaden nach die Prüfkriterien des Bundesamts für Arzneimittel und Medizinprodukte erfüllen. Für den Nachweis des positiven Versorgungseffekts fordert das BfArM hierfür randomisierte und qualitativ hochwertige klinische Studien ein.
Die Vorteile der DIGA sind, dass man eine therapeutische Unterstützung sofort ohne Wartezeit bekommen und die therapeutische Arbeit im eigenen Tempo und ortsunabhängig durchführen kann. Allerdings ist die Therapie weniger individualisiert und es besteht weniger Kontakt und Beziehung zu den Therapeuten im Vergleich zu klassischen Therapiesitzungen. Wichtig ist daher zu betonen, dass DiGA eine klassische Therapie nicht ersetzen können. Die Programme können jedoch vor allem zur Überbrückung von Wartezeiten, begleitend zu einer Therapie oder als Anschlussangebot zur Stabilisierung nützlich sein. Hierfür kann die Einbindung der behandelnden Ärzte oder Psychotherapeuten hilfreich sein, um die daraus entstehenden Synergieeffekte optimal nutzen zu können.
Wir haben für euch eine Übersicht von digitalen Gesundheitsanwendungen erstellt, die in der Erkennung und Behandlung psychischer Krankheiten unterstützen sollen.
Lange Wartezeiten auf Therapieplätze, regionale Verfügbarkeit und das Leben als häufig reisender Sportler können den Zugang zu herkömmlichen psychotherapeutischen Angeboten erschweren. Online-Therapieangebote bieten hier eine flexible und leicht zugängliche Alternative, um Unterstützung und Hilfe bei der Bewältigung von psychischen Belastungen im Sport zu erhalten.
Im Folgenden stellen wir euch mit Mind Doc beispielhaft einen Anbieter für Online-Therapie vor.
Die MindDoc App ist eine Tagebuch- und Selbstmanagement-App, die sich an alle richtet, die ihre psychische Gesundheit im Blick behalten möchten. Die App hilft, Muster im psychischen Wohlbefinden zu erkennen, indem sie Stimmungen, Symptome, Lebensumstände und Probleme beobachtet und aufzeichnet. MindDoc bietet zudem eine umfangreiche Bibliothek mit Kursen und Übungen, einschließlich spezialisierter Inhalte für Essstörungen, die Nutzern dabei helfen, emotionale Probleme und Anzeichen psychischer Störungen zu erkennen, zu verstehen und zu bewältigen.
Neben ihrem Fokus auf Selbstmanagement und dem Tagebuch für das psychische Wohlbefinden, bietet MindDoc auch Online-Psychotherapie an. In wöchentlichen Gesprächen per Videocall arbeiten Patienten und approbierte Psychotherapeuten gemeinsam an der Bewältigung häufiger psychischer Erkrankungen wie Depression, Angststörungen, Zwangsstörungen und Essstörungen.
Hier findet ihr ausführlichere Informationen zu den Angeboten und Funktionen der MindDoc App, sowie zu den Online-Psychotherapie-Möglichkeiten, die sie bereitstellt. Erfahrt mehr über die verschiedenen Behandlungsmethoden, die Kostenübernahme durch Versicherungen und wie ihr euch für ein Erstgespräch anmelden könnt.
Plattformen:
Krisenchat ist ein bundesweites psychosoziales Hilfsangebot für junge Menschen in Krisensituationen. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren können sich hier kostenlos, rund um die Uhr, 7 Tage die Woche melden. Krisenchat bietet eine professionelle Chatberatung per WhatsApp oder SMS, die von ehrenamtlichen Krisenberater:innen, vorwiegend aus den Bereichen Psychotherapie, Psychologie, Soziale Arbeit und Sozialpädagogik, durchgeführt wird.
Hier geht es zur Webseite: https://krisenchat.de/