Timo Hildebrand: „Da ging nichts mehr“
Timo Hildebrands Karriere glich einer Achterbahnfahrt. Vom Meistertitel bis zur Arbeitslosigkeit war alles dabei. Der ehemalige Torwart des VfB Stuttgart erlebte einige Krisen und Rückschläge: die Alkoholerkrankung seines Vaters, windige Berater, autoritäre Trainer und egoistische Teamkollegen.
Es klingt nach Kleinfamilien-Idylle. Timo Hildebrand wächst mit den Eltern und seinem älteren Bruder im südhessischen Hofheim auf. Stundenlang jagt er täglich auf dem Bolzplatz dem Ball hinterher, auch der Vater und Bruder Volker kicken beim FV Hofheim. Doch der Schein trügt. Der Vater ist alkoholkrank. „Es gab immer viel Streit in der Familie“, erzählt Hildebrand. Mal zieht der Vater von zuhause aus, dann ist er plötzlich wieder da. „Ich bin dem Streit meiner Eltern aus dem Weg gegangen und habe mich oft auf mein Zimmer zurückgezogen.“
Gut, dass er den Fußball als Ausgleich hat. „Vielleicht war es auch eine Art Flucht“, sagt er nachdenklich. Auf jeden Fall ist die Kickerei besser als die lautstarken verbalen Auseinandersetzungen zuhause. „Die Truppe war wie eine Ersatzfamilie, wie meine Heimat.“