Der Begriff Burnout bedeutet “Ausgebranntsein” und wurde in den 1970er Jahren als eine Reaktion auf chronischen Stress im Beruf beschrieben, insbesondere vorkommend in sozialen Arbeitsfeldern.
Burnout ist keine “offizielle” Krankheit, daher gibt es auch keine festen Kriterien, die erfüllt sein müssen, um es zu diagnostizieren.
Gekennzeichnet ist das Burnout-Syndrom durch drei Kernsymptome:
- Emotionale Erschöpfung
- Distanzierung
- Reduzierte Leistungsfähigkeit
Eine emotionale Erschöpfung geht oft mit Gefühlen der Überforderung, Energielosigkeit, gedrückter Stimmung, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Schlafstörungen einher. Durch anhaltenden Frust kommt es zu einer zunehmenden Distanzierung, von der als früher positiv besetzten Tätigkeit. Dies kann zu einer zynischen Haltung gegenüber Kollegen und Klienten führen. Das dritte Kriterium ist die reduzierte Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz. Es können sich auch körperliche Symptome wie muskuläre Verspannung, Kopf- und Rückenschmerzen, erhöhter Blutdruck und Herzklopfen auftreten. Insgesamt kann sich dieser Zustand bei jedem auf sehr unterschiedliche Weise äußern.
Mittlerweile wird der Begriff Burnout nicht nur für Überlastungserscheinungen aus dem beruflichen Umfeld benutzt, sondern kann auch bei Überforderungen im privaten Bereich auftreten (z.B. Pflege eines Angehörigen). Äußere Risikofaktoren können eine Arbeitsüberlastung, mangelnde Anerkennung und wenig Autonomie sein. Persönliche Einflussfaktoren sind ein hoher Idealismus, Perfektionismus und überzogener Ehrgeiz. Bei einer längerfristigen Arbeitsüberforderung von Wochen und Monaten kann ein Burnout auch in eine psychische Erkrankung münden, wie zum Beispiel Depressionen, oder auch das Risiko für bestimmte körperliche Erkrankungen erhöhen[1].
Sportspezifik
Unter einem Burnout bei Sportlern versteht man die emotionale und körperliche Erschöpfung, eine gleichgültige oder sogar negative Einstellung gegenüber dem Sport und eine reduzierte Leistungsfähigkeit mit dem Gefühl der Erfolglosigkeit bzw. fehlender Verbesserung. Zwischen 1 - 9 % der Sportler sind davon betroffen[2]. Einflussfaktoren können unter anderem exzessives Training, unzureichende Erholung, privater Stress, Perfektionismus, eine zwanghafte Leidenschaft, geringe soziale Unterstützung oder eine hohe Identifikation über den Sport bzw. den sportlichen Erfolg sein[3].
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Quellenangaben
[1] Raedeke, T. D. (1997). Is athlete burnout more than just stress? A sport commitment perspective. Journal of sport and exercise psychology.
[2] Gustafsson, H., Kenttä, G., & Hassmén, P. (2011). Athlete burnout: An integrated model and future research directions. International Review of Sport and Exercise Psychology
[3] Gustafsson, H., Kenttä, G., Hassmén, P., & Lundqvist, C. (2007). Prevalence of burnout in adolescent competitive athletes. The Sport Psychologist.