Bevor du die Übung beginnst, suche dir einen ruhigen Ort, wo du dich hinsetzen und entspannen kannst. Vielleicht helfen dir ein paar tiefe Atemzüge, deinen Körper zu lockern und deinen Geist auf deine Übung zu konzentrieren. Sobald du es dir bequem gemacht hast, nimm die Rosine in die Hand.
PS: Du magst keine Rosinen? Macht nichts. Du kannst jedes beliebige Lebensmittel oder Getränk für die Übung verwenden.
1. Halten: Nehme zunächst eine Rosine und halte sie in deiner Handfläche oder zwischen Finger und Daumen.
2. Sehen: Nimm dir Zeit, um dich wirklich darauf zu konzentrieren; betrachte die Rosine mit Sorgfalt und voller Aufmerksamkeit - stelle dir vor, dass du gerade vom Mars gekommen sind und noch nie in deinem Leben ein Objekt wie dieses gesehen hast. Lass deine Augen jeden Teil der Rosine erforschen, untersuche die hellen Stellen, wo das Licht scheint, die dunkleren Vertiefungen, die Falten und Kanten und alle Asymmetrien oder besonderen Merkmale.
3. Berühren: Drehe die Rosine zwischen deinen Fingern und erkunde ihre Beschaffenheit. Vielleicht sogar mit verschlossenen Augen, wenn das deinen Tastsinn verbessert.
4. Riechen: Halte die Rosine unter deine Nase. Nimm bei jedem Einatmen jeden Geruch, jedes Aroma oder jeden Duft wahr, der auftauchen könnte. Achte dabei auf alles Interessante, das sich in deinem Mund oder Magen abspielt.
5. Platzieren: Führe nun die Rosine langsam an deine Lippen heran und achte darauf, wie deine Hand und dein Arm genau wissen, wie und wo du sie platzieren musst. Nimm die Rosine sanft in den Mund, ohne zu kauen, und achte darauf, wie sie überhaupt in den Mund kommt. Konzentriere dich einige Augenblicke lang auf das Gefühl die Rosine im Mund zu haben und erforschen Sie sie mit Ihrer Zunge.
6. Schmecken: Bereite dich nun darauf vor, die Rosine zu kauen. Achten darauf, wie und wo sie zum Kauen sein muss. Nimm dann ganz bewusst einen oder zwei Bissen und achte darauf, was danach passiert. Nimm die Geschmackswellen wahr, die von der Rosine ausgehen, während du weiter kaust. Achte ohne zu schlucken auf die bloßen Geschmacksempfindungen und die Textur in deinem Mund und darauf, wie sich diese im Laufe der Zeit, von Augenblick zu Augenblick, verändern können. Achte auch auf die Veränderungen des Objekts selbst.
7. Schlucken: Wenn du bereit bist die Rosine zu schlucken, schaue zunächst die Absicht zu schlucken zu erkennen, so dass sogar dies bewusst erlebt wird, bevor du die Rosine tatsächlich schluckst.
8. Anschließend: Achte abschließend darauf, ob du spüren kannst, wie die Reste der Rosine in deinen Magen wandern. Nimm dir nun einen Moment Zeit, um wahrzunehmen, wie sich dein ganzer Körper anfühlt. Die Meditationsübung ist nun abgeschlossen und du kannst deinen Tag fortsetzen.
Die obige Aufforderung ist nur ein Leitfaden, also fühle dich nicht unter Druck gesetzt, den Anweisungen genau zu folgen. Wenn sich diese Übung anfangs seltsam oder albern anfühlt, ist das in Ordnung. Normalerweise schenken wir unserem Essen nicht so viel Aufmerksamkeit.
Du kannst die Übung auch prima in deinen Alltag einbauen, indem du nur den ersten Bissen deines Essens versuchst, wie beschrieben, mit allen Sinnen so detailliert wie möglich wahrzunehmen.